Donnerstag, 18. April 2024

Wer isst und wer gegessen wird

Der richtige Platz. „Wenn man im internationalen System nicht mit am Tisch sitzt, dann findet man sich sicherlich auf der Speisekarte wieder.“ Das hat der amerikanische Außenminister Anthony Blinken auf der Münchener Sicherheitskonferenz gesagt, wie DIE WELT auf der ersten Seite ihrer gestrigen Ausgabe als Tatsache meldet. Ferner meldet das Blatt als noch unbestätigtes Gerücht, der chinesische Präsident habe beim Vier-Augen-Gespräch im Teehaus zu Bundeskanzler Scholz gesagt: „Alle Länder müssen Platz haben am Tisch. Keines darf auf der Speisekarte stehen.“ Man wisse freilich nicht sicher, ob das eine Anspielung auf Blinkens Äußerung gewesen sei. Jedenfalls kommt in den gegensätzlichen Standpunkten prägnant zum Ausdruck, dass unser Schicksal von zwei Machtblöcken bestimmt wird. Der eine Block entscheidet, wer zu Tisch sitzt und isst und wer es sich gefallen lassen muss, verspeist zu werden. Der andere Block lädt alle Länder zum gemeinsamen Mahl ein. Wir dürfen uns entscheiden, welchem dieser zwei Machtblöcke wir die Zukunft unseres Planeten anvertrauen wollen.

Samstag, 6. April 2024

Generalstäbe

Beim Sender CNN hieß es, die USA bereiteten sich aktiv auf einen "erheblichen" Angriff in der kommenden Woche vor. Ranghohe US-Regierungsvertreter hielten demnach einen Vergeltungsschlag für unvermeidlich. Diese Annahme werde auf israelischer Seite geteilt. Krieg auch in Nah-Ost, da ist es gut, dass wir wieder einen Generalstab haben. Dass er nicht so heißt, liegt vielleicht daran, dass unsere Erfahrung mit Generalstäben eher ungünstig ist. Der 1. Weltkrieg war gut vorbereitet, endete dennoch nicht nach Wunsch. Der 2. endete damit, dass die Generalstäbler wegen verbrecherischer Kriegführung von den Siegermächten hingerichtet wurden - sofern sie nicht zuvor von Deutschen gehenkt worden waren, weil sie versucht hatten, die erwähnten Verbrechen zu verhindern. Beide Kriege sollten zunächst Russland für uns verfügbar machen, dann gar die ganze Erdkugel. Die Ziele sind dieselben geblieben. Sie dienen der Friedenssicherung, heißt es im Wahlkampf. Ob der aktuelle Generalstab wohl mehr Glück haben wird als die Vorgänger?

Dienstag, 26. März 2024

Was sich geändert hat...

… Und was nicht Der deutsche Generalstab der Dreißigerjahre war leicht zu überzeugen, dass Deutschland im Zeitalter der Düsenflugzeuge zu klein war, um Feinde abzuwehren – dass Raum gewonnen werden musste. Es wurde daher ein Reich geplant, das weit über die nationalen Grenzen hinaus reichen sollte. Deutsche Führung eines solchen Reiches war möglich, wenn nicht nur die begrenzte Zahl deutscher Wehrpflichtiger zur Verfügung stand. Es wurde daher an die Einbeziehung anderer Völker gedacht. Um die einheitliche Zielsetzung zu ermöglichen, missbrauchte man den Begriff der Rasse. Minderheiten wurden nicht, wie in der Sowjetunion, mit gleichen Rechten bedacht, sondern man sortierte aus. Unerwünschte Minderheiten durch Massenmord zu beseitigen, wurde als Realpolitik propagiert, „die andern treiben es schlimmer“. Das konnte die Welt nicht hinnehmen. Auch der Wahn von einer Weltherrschaft unter deutscher Führung musste scheitern. Dennoch wird die Strategie in unseren Tagen und vor unseren erstaunten Blicken wiederholt. Der Deutschland zur Verfügung stehende strategische Raum ist noch immer viel zu gering, ebenso die Zahl der Wehrpflichtigen. Wieder ist der deutsche Generalstab leicht zu überzeugen, dass ein Reich zu schaffen ist. Viele Völker sind einzubeziehen. Um die einheitliche Zielsetzung zu ermöglichen, missbraucht man den Begriff der Demokratie. Gemeint ist nicht mehr die Verantwortung von Regierenden gegenüber den Regierten, wie vordem üblich, sondern eine sogenannte Wertegemeinschaft. Wer sich ihr anschließt, gehört dazu und wird geduldet – alle anderen werden mit Vernichtung bedroht, wie jetzt die Russen mit völligem Ruin. Russisches Staats- und Privateigentum einfach wegzunehmen, an Geld und Sachwerten, wie Hitler tat, wird uns als akzeptabel, wenn nicht gar wünschenswert bezeichnet. Auch der Wahn von Weltherrschaft gilt wieder als selbstverständlich. Unsere wertebasierten Armeen greifen bereits nach Afrika und Asien aus. Die Kosten sind abermals, wie früher, durch Schulden finanziert, die Sonderfonds heißen, oder durch neokolonialistische Raubzüge. Statt vom Afrikakorps ist jetzt von Entwicklungshilfe die Rede, Errichtung von Demokratie das angebliche Ziel. Es ist damals wie heute nicht ohne Erpressung und militärisch gestützten Zwang durchzusetzen. Geraten die Kosten im Vergleich zum Nutzen außer Kontrolle, so folgen Abzug der Truppen und das Eingeständnis, um Demokratie sei es nie gegangen, wie der führende Politiker unseres Imperiums bezüglich Afghanistans überraschend wissen ließ. Deutsche Kontrolle ist dem Begriff von europäischer Souveränität gewichen, die von Frankreichs Präsident gefordert wird, der sie nicht bezahlen kann. Er bezieht Geld, wie wir, über sehr langfristig laufende Kredite, die von Parlamentariern genehmigt werden, die im Juni von uns gewählt werden wollen. Das Argument, uns an der Wahl zu beteiligen, besteht im wesentlichen aus der Mahnung, nur für solche Kandidaten zu stimmen, die unsere Werte teilen.

Sonntag, 24. März 2024

Une certaine idée

Widerspruch Sonntag, 24. März 2024 Une certaine idée Jean Améry hörte im Internierungslager von Gurs, wo neben vielen anderen aus Paris abgeschobenen Emigranten auch Hannah Arendt einsaß und mit Krimis von Simenon ihr Französisch aufbesserte: „La France a perdu une bataille, elle n´a pas perdu la guerre“, habe der unbotmäßige Brigadegeneral in London gerufen. Frankreich hat eine Schlacht verloren, aber nicht den Krieg? Es war eine große Hoffnung, mit der Charles de Gaulle von London aus, wohin er emigriert war, den innerfranzösischen Widerstand ermutigte. Festhalten sollten die Franzosen an einer bestimmten Vorstellung von Frankreich, à une „certaine idée de l a France“. Wenn das so ist, dann werden wir Deutschen wohl eine bestimmte Idee von Deutschland haben dürfen! Welche es sein könnte? Dich singe ich, Demokratie! Wieder beziehe ich mich auf Jean Améry, der in den Unmeisterlichen Wanderjahren darauf hinweist, dass es nur bürgerliche Demokratien gibt, aber nicht die bürgerliche Demokratie – wie es auch viele Sozialismen gibt, aber nicht den Sozialismus. Dass es für einen rechtlos gewordenen Emigranten einen Unterschied bedeutet, ob er die zugegeben relative Freiheit in einer bürgerlichen Demokratie erlebt oder die Verfolgung der Faschisten – hat er erlebt. Er teilt diese überaus wichtige Erfahrung mit Hannah Arendt nicht nur, auch mit Willy Brandt. Auch auf ihn beziehe ich mich als langjähriger Sozialdemokrat und erkläre: Da unsere Parteizentrale Willy Brandts Namen trägt, will ich Willy Brandts Politik von unserer Partei realisiert sehen! In unserer Parteiführung gibt es Kriegstreiber, die ich ablehne. Ich vertrete die Friedenspolitik von Brandt/Bahr und wehre mich entschieden gegen Angriffe von radikal-linker Seite, wo behauptet wird, jede bürgerliche Demokratie führe zum Faschismus. Man lese bei Améry nach, was den Irrtum verursacht.

Freitag, 22. März 2024

Nicht vergeben, nicht vergessen

Recht gegen Recht Von Stefan Gärtner 22.03.2024 12:10 Von Michael Molsner An leserbriefe@jungewelt.de. Dass die Mahnungen eines Linkssozialisten jetzt von der Rechten gegen die Linke eingesetzt werden können, liegt auch daran, dass die aktuellste Botschaft von Jean Améry verschwiegen wird. Er hat mit Nachdruck erklärt ("Jenseits von Schuld und Sühne"), dass er dem deutschen Volk nicht vergibt. Dass er eine Vergebung der Schuld des deutschen Volkes auch nicht plant oder diese Verweigerung etwa als psychischen Defekt empfinde und psychotherapeutisch zu "heilen" gedenke. Diese Verweigerung teilt er übrigens mit dem großen italienischen Autor Primo Levi, der als Partisan gegen die Faschisten gekämpft hat. Vergebung bedeutet nach Hannah Arendt, dem Betreffenden einen Neuanfang zuzutrauen. Weder Améry noch Levi haben von unserem Volk das geglaubt. Sie behalten recht, wir sind wieder bei denen, die kriegstüchtig werden wollen, nicht friedenstüchtig. Das wird offen und sozusagen "ehrlich" verlautbart und medial unterstützt, ja gefordert. Ich würde gerne hinzufügen, was in der jungen welt kaum eine Chance auf Veröffentlichung hat. Hannah Arendt leitet ihren Begriff von Vergebung von der Botschaft eines palästinensischen Wanderpredigers ab. Er habe die Kategorie der Vergebung in den Katalog der abendländischen Ethik eingeführt, wo diese Kategorie bis dahin nicht verbreitet oder auch nur allgemein bekannt gewesen sei. In den niedergeschriebenen Überlieferungen dieses Wanderpredigers wird die Verzweiflung seiner noch verbliebenen wenigen Schüler geschildert. Sie fragten sich, ob ihr Meister, nachdem er gekreuzigt worden war, vielleicht gelogen habe, als er von seiner Auferstehung und Wiederkunft sprach. (Die junge welt geht davon ohne weiteres aus). Dann erschien einem dieser Schüler, einem einfachen Fischer, dieser Meister in einer Vision und beauftragt ihn mit der Führung der Schülerschar. Petrus rief: Aber ich habe dich verraten! Er soll als Antwort gehört haben: Du bist der Fels, auf den ich meine Kirche baue. Ihm wurde der Neuanfang zugetraut. Ähnlich das zweite Beispiel. Ein keineswegs einfacher, vielmehr gebildeter Mann hatte sich im Dienste herrschender Kreise als Verfolger der neuen Lehre und ihrer Anhänger hervorgetan. Auf dem Weg nach Damaskus, wo er viele sogenannte Christen vermutete, die er zu vernichten dachte, erlitt er den bekannten Nervenzusammenbruch. Er hörte eine Stimme, die ihn beauftragte, in Damaskus die Christen aufzusuchen und ihnen zu erklären, er - Saulus von Tarsus - habe den Auftrag, die neue Botschaft nicht nur Juden zu bringen, sondern auch den Heiden im römischen Reich. Das war unter Christen nicht für möglich gehalten worden und überdies sehr gefährlich, weil Roms Kaiser ein Gott war und Rivalen mit Alleinstellungsanspruch kaum dulden würde. Doch Saulus übernahm den Auftrag. Er wagte den Neuanfang. Vergebung bedeutet, ich traue dir den Neuanfang zu. Wer A sagt, muss nicht B, C, D usf. sagen - man kann abbrechen und ein neues A setzen. Wir Deutschen können das nicht. We talk the talk, but we don't walk the walk. Michael Molsner, Duisburg Abonnent Homepage: http://www.michaelmolsner.de Blogs: http://presse-mike2.blogspot.com/

Donnerstag, 21. März 2024

Demokratie neu definiert

Wir befinden uns in einer Endphase des Journalismus. Nicht einmal die im "Westen" gebräuchlichen Propagandalügen richten noch aus, was sie beabsichtigen. Auch die Weitergabe von Tatsachen erweist sich als wirkungslos. Die geopolitische Situation steuert auf eine Explosion zu: einen Krieg. Entweder der Ausbruch wird bald provoziert oder er wird noch auf einen Zeitpunkt verschoben, der für günstiger gehalten wird. Im Fall einer Verschiebung werden wir eine Frist ängstlicher Spannung erleben wie etwa 1912. Oder wie vor Hitlers Überfall auf die Tschechoslowakei, den er wegen der Intervention Mussolinis anhalten musste. Wo das Wählervolk mit großer Mehrheit bei allen Umfragen einen weiteren Regional- oder Weltkrieg ablehnt, macht man sich vergebliche Hoffnungen auf Friedfertigkeit. Es gibt Mächte, die für Frieden eben nicht "fertig" sind. Sie brauchen, wollen und planen Krieg. Schon lange bereiten sie sich darauf vor. Gewaltige Rüstungsetats werden beschlossen, unerhörte Staatsschulden dafür aufgetürmt. Friedensvorbereitungen vermeintlicher Rivalen werden als Kriegsvorbereitung ausgeschrien. Daraus folgt: Demokratie ist als Begriff neu zu definieren. Demokratisch regiert und organisiert sind nur Staaten, wo Friedenswünsche von Mehrheiten entscheiden. Bei uns ist das leider nicht so, wie jeder täglich von allen Medien erfährt. Dennoch gibt es Hoffnung: die Höchstgefährdeten haben sich für die Abwehr der Gefahr vorbereiten müssen. Sie sind vorbereitet!

Donnerstag, 14. März 2024

Armageddon

Ich bin froh, als Sozialdemokrat Mitglied der welthistorisch richtigen Partei zu sein. Bin drin geblieben trotz vieler unglücklicher Momente wegen Beteiligung an sinnlosen Kriegen. Die Entwicklung seit 2014 klar aus Tatsachen abgelesen zu haben, ohne in den gewaltigen Propagandawellen zu ertrinken - darauf darf ich stolz sein und bin es. Ich habe vieles erkannt. Umso mehr bedrückt es mich, dass ich völlig unfähig bin, mir eine wichtige politische Entwicklung zu erklären. Weshalb sind die Wähler der Grünen, überwiegend gut ausgebildete Städtebewohner, wie getrieben und besessen von Vernichtungswut gegen ein großes europäisches Nachbarland? Ich finde keinen Grund dafür, nicht einen. Die geradezu blödsinnige Personalisierung allein schon! Der irre Wahn, das Land müsse dezentralisiert werden. Was wollen diese Grünen, Zustände wie in Haiti, im Irak, in Lybyen, Afghanistan, Mali, Niger...? Ausgerechnet die Gebildeten haben, wie mir scheint, den Verstand verloren. Wie erklärt sich das? Sie stimmen für die Auslösung eines Notfalles, der den Nachbarn zwingen soll, sein Überleben als Nation gegen die Supermacht zu verteidigen, deren Grausamkeit sich in den genannten Ländern unzweifelhaft erwiesen hat. Und auch im Innern des Nachbarn hat es sich erwiesen: "Keine Gnade den Besiegten". Unter dem Regime eines dem Westen genehmen Präsidenten verelendete die Bevölkerung, alte Mamuschkas verkauften ihr Letztes an Straßenrändern, schon vergessen die Bilder? Sind denn die Babyboomer unserer urbanen Zentren grausame Monstren? Kann eigentlich nicht sein. Ich lese Tatsachen, wie immer, und muß das Unglaubliche für möglich halten. Gottesleugner haben ihr Gewissen dem geschenkt, der Armageddon nicht scheut. Weil er den Kampf gegen Gott zu gewinnen hofft.

Montag, 11. März 2024

Was ich alles nicht lesen darf

Ich studiere, was ich alles nicht lesen darf und mir aus dem Ausland zusammensuchen muss, falls ich die Zeit dafür erübrigen möchte: RT question more 11 March RT News Netanyahu hurting Israel more than helping – Biden World News 10 March Netanyahu hurting Israel more than helping – Biden Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu can’t have another 30,000 Palestinians in Gaza killed, US President Joe Biden has said Read more on the site World News 10 March The hunger killing Gaza’s children has a clear cause that few are willing to name out loud The hunger killing Gaza’s children has a clear cause that few are willing to name out loud A recent massacre of civilians lined up for food aid highlights the deliberate nature of the humanitarian catastrophe inflicted on Palestine Read more on the site World News 10 March UK ranked second-most miserable country in the world UK ranked second-most miserable country in the world People from Great Britain are less happy than the residents of any country besides Uzbekistan, a new survey has found Read more on the site World News 10 March France and Poland don’t speak for NATO, says Italy France and Poland don’t speak for NATO, says Italy Italian Defense Minister Guido Crosetto has criticized France and Poland over their position on NATO deployment to Ukraine Read more on the site Russia & Former Soviet Union 10 March Ukraine seizes apartment of 80-year-old Russia supporter – media Ukraine seizes apartment of 80-year-old Russia supporter – media A court in Ukraine sentenced a pensioner to four years in jail and ordered the seizure of her apartment for posting pro-Russian comments Read more on the site World News 10 March Netanyahu hits back at Biden Netanyahu hits back at Biden The Israeli leader has denied that his policies are “hurting Israel,” and vowed to attack the Palestinian city of Rafah Read more on the site World News 10 March ‘We shouldn’t have gone into Ukraine’ – Biden ‘We shouldn’t have gone into Ukraine’ – Biden US President Joe Biden has again confused Ukraine with Iraq, this time in an interview with MSNBC Read more on the site World News 10 March Biden raises eyebrows with plan to invite Netanyahu to a ‘come to Jesus meeting’ Biden raises eyebrows with plan to invite Netanyahu to a ‘come to Jesus meeting’ US president has explained that his ‘come to Jesus’ remark on Netanyahu meant he wants a “serious meeting” with the Israeli prime minister Read more on the site Russia & Former Soviet Union 10 March Ukrainian ‘draft dodgers’ brutally beaten on detention (VIDEOS) Ukrainian ‘draft dodgers’ brutally beaten on detention (VIDEOS) Dozens of suspected Ukrainian draft dodgers have been brutally beaten during detention by border guards Read more on the site World News 11 March Global hunger isn’t the worst food-related threat to humanity Global hunger isn’t the worst food-related threat to humanity There are more obese people in the world than hungry ones – which may sound like a good thing, but it really isn’t and emergencies loom Read more on the site facebook twitter youtube gplus instagram vk Borovaya 3/1, Moscow, Russia, 111020 Cancel subscription

Sonntag, 10. März 2024

"Die Demokratie der Deutschen"

Die Demokratie der Deutschen besteht auf Bundesebene darin, dass sie alle vier Jahre wählen können, meldet die schweizer Zeitschrift Weltwoche. Dafür dürften Deutsche zwei Kreuze machen, eines hinter einem Direktkandidaten und eines hinter einer Partei. Das dauere fünf Minuten. Danach hätten die Bürger in ihrer Demokratie vier Jahre lang nichts mehr zu sagen. "Die Bürger haben zu schweigen in ihrer Demokratie. Darüber sind sich auch die deutschen Medien einig." Es gebe kaum eine andere Verfassung, die das eigene Volk derart entmündige wie das deutsche Grundgesetz. Dennoch würden wir Deutschen andauernd ermahnt, unsere Demokratie zu verteidigen. Zehntausende marschieren gegen "Rechts", darunter fallen obskure Spießer und jeder, der einen Gartenzwerg im Vorgarten stehen hat, der eine Deutschlandfahne hält. Sie demonstrieren nicht etwa für ihre Interessen, sondern für die Interessen ihrer herrschenden Meinungsmacher. "Man kann sich also fragen: Warum wollen alle eine Demokratie verteidigen, in der sie nichts zu sagen haben?" Eine Demokratie also, in der Deutsche lediglich ihren Herrschenden zusichern, ihnen voll und ganz zuzustimmen und politische Opposition weisungsgemäß zu verachten, zu verhöhnen, auszugrenzen und auch dann für unwählbar zu erklären, wenn diese Positionen NICHT vom Bundesverfassungsgericht verboten sind. Parteien, die im Wahllokal angekreuzt werden können, nicht anzukreuzen, wird in einem nie endendenwollenden Wahlkampf zur Ehrensache erklärt. Es folgt eine Liste der Nationen Europas, in denen es seit dem Ende der Sowjetunion Volkabstimmungen gab. Die Liste reicht von A wie Albanien bis Z wie Zypern. Sie ist lang, diese Liste. Ein Land fehle, "das Entwicklungsland Deutschland". Soweit der Kommentar in der Weltweoche Nr. 10.24. Wir Deutschen fühlen gottlob anders.

Freitag, 23. Februar 2024

Es wird noch kälter

Aber Glaube Man nimmt an, dass die christliche Botschaft aktuell von einer Mehrheit abgelehnt wird. „Man“ ist die gängige öffentliche Meinung. Die Botschaft vom Kreuz wurde tausend Jahre lang geglaubt – dann von der Aufklärung abgelöst. Die Rationalität wurde jedoch als ungenügend empfunden, sobald Zivilisationen die Bedeutung des Trieblebens, Wissenschaftler die Steuerung des Willens auch durch unbewusste Anteile des Bewusstseins entdeckten. Man hielt sich nun für zeitgemäß, wenn ohne Regeln gelebt wurde. Das schuf Chaos. Ohne Regeln ging es nicht mehr. Durchgesetzt wurde Barbarei. Das führte zu vollständigen Zusammenbrüchen. Was tun? In Zeiten der Ratlosigkeit wird der Lebenswille zum Zentrum des Bemühens. Man will sich zunächst einmal wohl fühlen. Um uns wieder wohl zu fühlen, stellen wir uns nicht unserer Ratlosigkeit, sondern wenden uns dem Aberglauben zu. Das Böse gibt es, sagt sogar der Papst. Also dann geben wir dem Satan einen Namen, der uns erleichtert aufseufzen lässt. Putin heißt das Monstrum! Bringen wir es um! Dass die NATO Russland umzingelt, an dessen Grenzen Angriffswaffen aufführt und noch weitere aufführen will, ist die Konsequenz. Das habe ich bereits 2014 klar aus allen Tatsachen abgelesen und veröffentlicht. Mein Büchlein „Widerspruch Erzfeind Russland“ hat sich als Wahr-Sage bewährt. Ich zitiere ausnahmsweise mich selbst: „Der Verelendungskrieg gegen Russland wird propagiert. Medien, die sich den christlichen Werten verpflichtet fühlen, finden es nicht unchristlich; Medien, die sich der Arbeiterbewegung zurechnen, halten es nicht für unsolidarisch. Tapfer streiten gut versorgte Leitartikler und Moderatoren dafür, die russische Wirtschaft abzuwürgen. EU zieht die Schlinge enger, meldet zustimmend eine Agentur. Oder war es eine Zeitung? Ein Rundfunk- oder Fernsehsender? Es spielt keine Rolle, sie haben sich gleichgeschaltet.“ Das Büchlein wird seit zehn Jahren zum Kauf angeboten, daher habe ich es beworben: „So bereitet man einen Krieg vor. Falls man einen braucht.“ Bei einer Neuauflage wäre mein Werbetext zu aktualisieren: „Wie man einen Atomkrieg vorbereitet. Falls man einen braucht.“ Denn die USA drohen dem Planeten Vernichtung an. US-Außenminister Blinken und der NATO-Chef erklären sich überzeugt, dass Russland („Putin“) zu konventioneller Gegenwehr nicht fähig sein wird, falls der Westen ernstmacht und Russlands Unterwerfung ("endlich weitreichende Taurus liefern!") erzwingt. Für diesen Fall hat Russland („Putin“) den existenzsichernden Einsatz all seiner Abwehrmöglichkeiten angekündigt. Darunter auch der hochentwickelten nuklearen Abwehr, wie der chinesische Chefkommentator Victor Gao öffentlich bestätigt. Die Folgerung im Pentagon lautet: Russland sei vor die Wahl zu stellen, sich enthaupten, zerschlagen und als Kolonie ausbeuten zu lassen und/oder einen Atomkrieg zu riskieren. Das christliche Russland werde, so glauben Washingtons „Falken“, die Unterwerfung wählen und sein Schicksal Gott anvertrauen, an den man dort noch glaubt. Falls diese Kalkulation sich als irrig erweist, droht der nukleare Winter. Unser dicht besiedeltes Westeuropa wird ihm am wenigsten entgehen.

Dienstag, 20. Februar 2024

Volksgerichte

Volksgerichte. Henryk M. Broder in der aktuellen Zeitschrift Weltwoche Nr. 07/24 wundert sich. Knapp zwei Millionen Unterschriften seien für einen Antrag eingesammelt worden, einem thüringischen Politiker, Abgeordneter einer nicht verbotenen Partei, Bürgerrechte zu entziehen. „Deutschland auf dem Weg in die direkte Demokratie. Die Politiker bejubeln ihre eigene 'Entmachtung' und gratulieren dem Volk zu seinem Mut.“ Aber es sei auch eine andere Sicht der Dinge möglich. Könnte es sich um eine Massenhysterie handeln, inszeniert von der Antifa – wobei der Faschismus ein Phantasma wäre, das gezüchtet wird, damit die Antifa überhaupt erst eine Existenzberechtigung erhält? Broder weist darauf hin, dass ein angeblich geheimes Treffen in Potsdam noch nicht ausermittelt ist. „Niemand da, der sagen könnte, ob und weswegen ermittelt wird: Geheimnisverrat, Hochverrat, Landesverrat oder Rauchen in einer Einbahnstraße.“ Bis jetzt sei kein Teilnehmer des Treffens nach Karlsruhe zur Vernehmung durch den Haftrichter geflogen worden. Die Unschuldsvermutung spiele für die Medien keine Rolle, „ähnlich wie bei den MeToo-initiierten Verfahren vor den Volksgerichten der Wokeness.“ Broder macht auf konkrete Folgen im Alltag aufmerksam. Bei einer kleinen Kaffeerösterei in Tübingen könne man online nur bestellen, wenn man auf einem 'Testimonial' ankreuzt: „Hiermit erkläre ich, dass ich mich von rechtem Gedankengut distanziere. Insbesondere hege ich keinerlei Sympathien für die AfD...“ Alles ausgelöst von diesem Treffen bei Potsdam, wo „seltsame Ansichten ausgetauscht wurden. „Aber das ist allenfalls in Nordkorea und Weissrussland ein Straftatbestand, nicht in der BRD.“ Da führende Politiker sich den Demonstranten angeschlossen haben, könnten argwöhnische Geister wie ich auf den Gedanken verfallen, dass der Aufruf zu Volksgerichten vor allem die Konkurrenz schwächen soll. Ob die Taktik wirkt?

Samstag, 17. Februar 2024

Farbrevolution misslungen

In der nyt heute nur Propagandalügen betr. Navalny. Er war beauftragt, in der Russischen Föderation eine Farbrevolution zu organisieren. Das ist misslungen. Ein "Dorn im Fleisch Putins" war er nur insofern, als der Westen die gegen ihn verhängten Strafen zu einem unverdienten Martyrium aufblies. Oppositionsführer ist er nie geworden. Sein "smart voting", alle sollten gegen die Partei Putins zusammenhalten, hat keine Mehrheit ergeben - als Beobachter der OECD die russischen Wahlen noch für insgesamt fair hielten. Im einzelnen ist all das ausführlich dokumentiert. Ich habe es für fb-Freunde und auch auf meinem Blog veröffentlicht. Bin gespannt, wie Wagenknecht und Todenhöfer reagieren. Auch Drewermann. Und das Bundesverfassungsgericht! Unsere politischen Vertreter haben (worauf auch immer) geschworen, zum Wohl des deutschen Volkes zu regieren. Nicht zum Wohl gleich ganz Europas und des "Westens". Oder irre ich? Wie reagiert die größte Oppositionspartei, die CDU, auf die Sicherheitsgarantie für die Ukraine? Und das Wählervolk? Was ergibt sich aus der Sicherheitsgarantie für die Wahlerfolge/ Wahhlmisserfolge der AfD? Diese Garantie besteht darin, dass unsere Regierung Geld ausgibt, das sie nicht hat. Alles eigenartig und möglicherweise folgenreicher als jetzt absehbar.

Samstag, 10. Februar 2024

Verunglimpft

"Carlson vilified for breaking US info blockade – Russian Ambassador to the US Anatoly Antonov spoke to RT about Tucker Carlson’s interview with President Vladimir Putin" Auch bei uns wird Tucker Carlson verunglimpft, weil er die Informationsblockade gebrochen hat, die über uns verhängt ist, ohne dass von Verantwortlichen jemand öffentlich Anstoß nimmt. Den obigen Text kann ich zwar von der Seite RTInternational kopieren, aber aufrufen kann ich den Artikel nicht. Ich wie wir alle hier im Westen oder jedenfalls in Deutschland und vielleicht in ganz Euroland unterliege dieser Informationsblockade. Da Tucker Carlson ein Rechercheur und Publizist von Weltruf ist, erscheint es unsinnig, ihn zu verunglimpfen. Doch es ist vor Carlson einem anderen hochberühmten Publizisten geschehen: Peter Scholl-Latour. Sowie er dem Narrativ widersprach, das der Mehrheit im Westen aufgedrängt wurde, hat man ihn mit Hohn überschüttet. Ich habe das selbst im Fernsehen mitangesehen. Wie ist so etwas möglich und wird sogar von unserer gesamten (!!!) veröffentlichten Meinung verbreitet? Aber es war und ist möglich. Tucker Carlson hat wie Scholl-Latour erfolgreiche Bücher veröffentlicht. "#1 New York Times Bestselling Author" steht auf dem Schutzumschlag sener Reportagensammlung "The long Slide". Gerradezu von den Füßen gerissen hat mich der darin enthaltene Beitrag "Hired Guns" über die Söldnertruppen innerhalb der Operation "Iraqui Freedom", erstveröffentlicht 2004 im "Esquire". Als New York Times Bestseller wird auch sein Buch "Ship of Fools" auf dem Schutzumschlag angepriesen. Werbetext: "How a selfish ruling class is bringing America to the brink of Revolution". Vor fünf Jahren (2018) veröffentlicht. Es war eine Warnung vor den Zuständen, die jetzt wohl eingetreten sind. Eine Kommentatorin hörte ich im deutschen Fernsehen erklären, Carlson sei entweder inkompetent oder verbreite mit Absicht Verschwörungstheolrien.

Montag, 5. Februar 2024

Altbewährt

Fast schon vergessene Bücher wieder herausgesucht. Zuerst fand ich sie gar nicht, erst nach längerem Suchen entdeckte ich sie in der zweiten Reihe eines überfüllten Regalbrettes. Ich hatte wohl lange nicht reingesehen – warum auch. Jetzt aber fiel mir ein Essay auf, den der emeritierte Professor für öffentliche Finanzen der Leibniz-Universität Hannover in einer schweizer Wochenzeitschrift erscheinen lässt. Der Verfasser steht mit seinem Namen ein, Stefan Homburg; und twittert unter @SHomburg. Nun zu den Büchern und weshalb ich so lange nicht reingesehen hatte. Der Grund nach Homburgs Worten: „Dass fanatisierte Massen, aufgestachelt von der Regierung, auf die Straßen strömen, um gegen Minderheiten zu hetzen, das hat man in Deutschland seit Jahrzehnten nicht gesehen.“ Das Faktum, weshalb es dazu kam, findet Homburg noch kurioser. Anlass sei ein privates Treffen konservativer Politiker in Potsdam gewesen. Die nötige Dramatik habe die Teilnahme eines Österreichers hineingebracht. Und dann, ich musste laut lachen: „Mit Politikern aus Österreich hat Deutschland schließlich eigene Erfahrungen gemacht.“ Kann man wohl sagen. Nur: Kein einziger Politiker von Rang hatte teilgenommen, und da Bundeskanzler Olaf Scholz mit den Worten „Wir müssen endlich im großen Stil abschieben“ öffentlich für sich geworben hatte, konnte eigentlich auch niemand etwas dagegen haben, dass man sich über Möglichkeiten für solche Maßnahmen unterhielt. Legale, den Begriff Deportation hätten die Medien hinzu gedichtet, räumten die Ankläger ein. Jedoch, eine NGO namens Correctiv sprach Wochen danach von einem Masterplan gegen Deutschland. Homburg findet es rätselhaft, dass jeder Fernsehsender und jede größere Zeitung darüber berichteten. Auch im Radio hörte ich binnen Tagen Warnungen, „als stünde Deutschland unmittelbar vor einer neuen Machtergreifung“. Man könne die Angelegenheit als Kuriosum belächeln oder man erkennt darin, wie die Professorin Ulrike Guérot, einen Protofaschismus, also einen Übergang von der offenen Gesellschaft zu einem neuen Totalitarismus - Homburg: „Aufgrund der zunehmenden Rufe nach Parteiverboten und Grundrechtsentzug für Oppositionspolitiker neige ich der zweiten Möglichkeit zu.“ Eine sehr ernste Warnung. Sie hat mich veranlasst, Ortega y Gassets Büchlein vom „Aufstand der Massen“ (1926) herauszusuchen und Gustave LeBons noch berühmteres Buch von der „Psychologie der Massen“ (1895). Lange nicht reingesehen, plötzlich wieder hochaktuell. Beide Verfasser betonen, dass die Intelligenz auch intelligenter Menschen innerhalb einer Masse abstürzt. Die Stimmung im Schwarm beherrscht bald alle. Und diese „alle“ fühlen sich herrlich und siegreich, weil sie ihr problemgeplagtes Selbst endlich verlieren dürfen.

Donnerstag, 18. Januar 2024

Böses Wort

Meiner Frau ist ein böses Wort eingefallen: Hinterhalt. Das englische Wort dafür wäre ambush. Es taucht in dem ansonsten mutigen und umfassenden Bericht der New York Times nicht auf, den ich gestern auf Facebook gestellt habe. Aber – ja, es war ein ambush, ein Hinterhalt. Lest selbst nach. Ich habe, wie gesagt, den Bericht gestern auf facebook gepostet. Der erste Absatz stellt schon klar, was wir wissen müssen. Ich übersetze den englischsprachigen Text im Wortlaut: „Während der ersten sechs Wochen des Kriegs in Gaza hat Israel routinemäßig eine seiner größten und mit der meisten Zerstörungskraft ausgestatteten Bomben auf Areale abgeworfen, die es als sicher für Zivilisten gekennzeichnet hatte – wie eine Analyse der New York Times von sichtbarem Beweismaterial besagt“. Es ist also so gewesen: Das israelische Militär hat palästinensischen Familien Sicherheit versprochen, falls sie bereit wären, ihr Heim zu verlassen und ein genau umgrenztes Gebiet aufzusuchen. Als sie dort waren, hat Israel 2000-Pfund-Bomben von gewaltiger Sprengkraft auf diese selben Menschen abwerfen lassen. Am Schluss des Berichts ist vermerkt, dass US-“Offizielle“ Israel aufgefordert hätten, die Tötung und Verletzung von Zivilisten zu reduzieren. Das Pentagon habe Israel kleinere Bomben zur Verfügung gestellt, die in dicht besiedelten Gebieten weniger „pervasive“ (unspezifisch) wirken und für die Bombardierung städtischer Gebiete geeigneter seien. Doch seit Oktober, heißt es weiter, hätten die USA mehr als fünftausend Exemplare der 2000-Pfund-Bomben nach Israel geschickt. Welche Reaktion erwartet Israel von den Palästinensern, von der Welt, von uns?

Mittwoch, 17. Januar 2024

landslide victory, lese und höre und sehe ich seit gestern

(Un-)Wahrscheinlich? Nach Donald Trumps Erdrutschsieg bei den Vorwahlen in Iowa habe ich in der gestrigen Ausgabe der nytimes wieder ein Halbdutzend Polemiken gegen ihn gesehen (nicht gelesen, steht immer das Nämliche drin). Und auf CNN hörte ich früh vom Moderator: Wieso glauben soviele Menschen einem Kandidaten, der die Lüge von der gestohlenen Wahl verbreitet? Ich fühlte mich angesprochen und mir fiel die Wortwahl auf. Also erstens, ich „glaube“ nicht, was Trump sagt. Ich bin vielmehr überzeugt, dass Trump tatsächlich um den Wahlsieg betrogen wurde. Meine Überzeugung stützt sich auf die Beobachtung wichtiger Medien (nyt täglich, CNN, WaPo, politico, BBC, France 24. Und unserer ARD/ZDF/t-online usw. Täglich nehme ich Russia Today International zur Kenntnis, die Schlag- und Unterzeilen, und was mich interessiert, recherchiere ich im Ausland, hier ist der Inhalt gesperrt. Dann beachte ich täglich auch China Global Television Network. Es ist überdeutlich, die Berichterstattung über Trump ist in allen West-Medien etwa ebenso tendenziös wie die gegen Putin (und zunehmend auch die gegen China). Mit Objektivität haben die Berichte nichts zu tun, sie sind beleidigend und unterstellen Übles. Trump sei eine Art Neu-Erscheinung Hitlers, behauptet ein Kommentar von t-online. Das ist unsere Normalversorgung mit dem, was uns als Information angedient wird. Meist sagen die Tatsachen das Gegenteil der Hass-Propaganda. Gegenwehr ist unerwünscht: „Ganz Essen hasst die AfD“ erfahre ich heute und fühle mich erinnert an die Selbstgleichschaltung im Dritten Reich. Dahin scheinen wir unterwegs zu sein, zur Gleichschaltung. Eigenartig die Begeisterung beim Massenauftrieb. Dass die individuelle Intelligenz in dem Maße abnimmt, wie Individuen (auch intelligente) in Massen aufgehen, habe ich als Oberschüler schon gelernt. Ortegas Werke stehen noch heute in meinem Regal. Weil die Situation in USA prägend für den gesamten „Westen“ ist, interessiere ich mich vor allem für die Folgerung, die aus dem nun schon so lange dort andauernden Hass- und Hetzkrieg zu ziehen ist. Vor Jahren hörte ich einen Inder auf BBC sagen, jeder gewählte Abgeordnete oder Senatskandidat der USA sei (bribed) bestochen. Er hatte jahrelang einem Abgeordneten als Berater gedient und kannte den Betrieb besser als die meisten von uns. Inzwischen sagt man uns offen, dass Sponsoren (Geldgeber) entscheiden, wer in USA Chancen auf ein politisches Wahlamt hat. Es ist kein Geheimnis. Nur wird die naheliegende Folgerung nicht ausgesprochen. Daraus folgt nämlich, dass USA nicht von gewählten oder auch abwählbaren Politikern regiert wird, sondern von einer Schicht, die als MIK bezeichnet wird (Militärisch-Industrieller Komplex). Wählbar sind diese Leute nicht, kontrollierbar auch nicht. Sie bestimmen, wer so tut, als würden Politiker regieren. Der Vorwurf, das sei eine Verschwörungstheorie, liegt so nahe, dass er sofort als Gegenargument zur Verfügung steht. Beweise? Schwierig. Assange und andere whisle-blower werden zum Verstummen genötigt. Mir fällt ein, was einer der bedeutenden amerikanischen Schriftsteller gesagt hat, Raymond Chandler. Manchmal, sagt er, ist der einzige Beweis dle überwältigende Wahrscheinlichkeit.