Vom 25. Juli 1935 bis zum 20. August 1935 tagte in Moskau der VII. Weltkongress der Kommunistischen Internationale. Auszug aus dem Referat Georgi Dimitroffs über die »Offensive des Faschismus«
Der Faschismus an der Macht, Genossen, ist (…) die offene, terroristische Diktatur der reaktionärsten, chauvinistischsten, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals. Die reaktionärste Spielart des Faschismus ist der Faschismus deutschen Schlages. Er hat die Dreistigkeit, sich Nationalsozialismus zu nennen, obwohl er nichts mit Sozialismus gemein hat. Der Hitlerfaschismus ist nicht bloß bürgerlicher Nationalismus, er ist ein tierischer Chauvinismus. (…...
Ich hätte nur weiterlesen dürfen, wenn ich die Zeitung (junge Welt) abonniere. Ich kaufe sie lieber am Kiosk, im Abonnement ist sie mir zu teuer für im wesentlichen doch nur Propaganda. In diesem Bericht ist zum Beispiel weggelassen., dass die Volksfront viel zu spät kam.
Zuvor waren SPD und reformorientierte Arbeiterorganisationen als Verräter denunziert worden. Wie aktuell auch wieder. Da die Mehrzahl der deutschen Arbeiter eine Revolution nach bolschewistischem Muster in Deutschland ablehnte, war die Spaltung der Linken und deren Schwächung die Folge. Ohne Spaltung (und Schwächung!) der Linken wäre eine Machtübernahme der Faschisten nicht möglich gewesen. Man muss bedenken, dass Dimitroff als Chef der Komintern Karl Radek nach Deutschland sandte mit dem Auftrag, die Arbeiter zur Revolution gegen die bürgerliche Demokratie aufzuwiegeln.
Es war Stalins Linie: Die Kommunistischen Parteien in aller Welt hätten in der schweren Zeit den einen Auftrag, die Heimat der sozialistischen Revolution zu verteidigen. Die deutschen Arbeiter sollten also für die Sowjetunion kämpfen. Doch nach dem Ersten Weltkrieg ging es den Deutschen selbst sehr schlecht, sie wollten für das eigene Überleben kämpfen - nicht unverständlich.
Schließlich lenkte Moskau ein. Kennt ihr das Lied: "Kämpfen wir als Sozialisten/ Endlich in einer Front!/ Arbeitsbrüder, Kommunisten - Rotfront!" Sogar kirchliche, bürgerliche Stimmen seien in den Kampf gegen den drohenden Überfall auf die Sowjetunion einzubeziehen.
Nun: Wer zu spät kommt...