Dienstag, 26. März 2024
Was sich geändert hat...
… Und was nicht
Der deutsche Generalstab der Dreißigerjahre war leicht zu überzeugen, dass Deutschland im Zeitalter der Düsenflugzeuge zu klein war, um Feinde abzuwehren – dass Raum gewonnen werden musste. Es wurde daher ein Reich geplant, das weit über die nationalen Grenzen hinaus reichen sollte. Deutsche Führung eines solchen Reiches war möglich, wenn nicht nur die begrenzte Zahl deutscher Wehrpflichtiger zur Verfügung stand. Es wurde daher an die Einbeziehung anderer Völker gedacht. Um die einheitliche Zielsetzung zu ermöglichen, missbrauchte man den Begriff der Rasse. Minderheiten wurden nicht, wie in der Sowjetunion, mit gleichen Rechten bedacht, sondern man sortierte aus. Unerwünschte Minderheiten durch Massenmord zu beseitigen, wurde als Realpolitik propagiert, „die andern treiben es schlimmer“. Das konnte die Welt nicht hinnehmen. Auch der Wahn von einer Weltherrschaft unter deutscher Führung musste scheitern. Dennoch wird die Strategie in unseren Tagen und vor unseren erstaunten Blicken wiederholt.
Der Deutschland zur Verfügung stehende strategische Raum ist noch immer viel zu gering, ebenso die Zahl der Wehrpflichtigen. Wieder ist der deutsche Generalstab leicht zu überzeugen, dass ein Reich zu schaffen ist. Viele Völker sind einzubeziehen. Um die einheitliche Zielsetzung zu ermöglichen, missbraucht man den Begriff der Demokratie. Gemeint ist nicht mehr die Verantwortung von Regierenden gegenüber den Regierten, wie vordem üblich, sondern eine sogenannte Wertegemeinschaft. Wer sich ihr anschließt, gehört dazu und wird geduldet – alle anderen werden mit Vernichtung bedroht, wie jetzt die Russen mit völligem Ruin. Russisches Staats- und Privateigentum einfach wegzunehmen, an Geld und Sachwerten, wie Hitler tat, wird uns als akzeptabel, wenn nicht gar wünschenswert bezeichnet. Auch der Wahn von Weltherrschaft gilt wieder als selbstverständlich. Unsere wertebasierten Armeen greifen bereits nach Afrika und Asien aus. Die Kosten sind abermals, wie früher, durch Schulden finanziert, die Sonderfonds heißen, oder durch neokolonialistische Raubzüge. Statt vom Afrikakorps ist jetzt von Entwicklungshilfe die Rede, Errichtung von Demokratie das angebliche Ziel. Es ist damals wie heute nicht ohne Erpressung und militärisch gestützten Zwang durchzusetzen. Geraten die Kosten im Vergleich zum Nutzen außer Kontrolle, so folgen Abzug der Truppen und das Eingeständnis, um Demokratie sei es nie gegangen, wie der führende Politiker unseres Imperiums bezüglich Afghanistans überraschend wissen ließ.
Deutsche Kontrolle ist dem Begriff von europäischer Souveränität gewichen, die von Frankreichs Präsident gefordert wird, der sie nicht bezahlen kann. Er bezieht Geld, wie wir, über sehr langfristig laufende Kredite, die von Parlamentariern genehmigt werden, die im Juni von uns gewählt werden wollen. Das Argument, uns an der Wahl zu beteiligen, besteht im wesentlichen aus der Mahnung, nur für solche Kandidaten zu stimmen, die unsere Werte teilen.
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