Freitag, 29. Januar 2021

Captain Amerika

Der Liebling der „Linksliberalen“ und der EU-Imperialisten Joe Biden hat kaum 48 Stunden nach der Amtseinführung den ersten US-Einmarsch in ein anderes Land veranlaßt. Ein Militärkonvoi von etwa 40 Fahrzeugen mit Hubschrauberunterstützung rollte am Donnerstag, den 21. Januar aus dem Irak in Nordost-Syrien ein. Begleitet wurde der Konvoi von etwa 200 Hubschrauberlandetruppen, wie das israelische i24news.tv mit Bezug auf die syrische Nachrichtenagentur SANA berichtete Ende 2020 hatte Präsident Donald Trump den Abzug der letzten US-Truppen aus Syrien angeordnet. Trump war der erste US-Präsident seit Jimmy Carter, der keinen neuen Krieg begonnen hatte, sondern sich auf sein eigenes Land besann und gegen den Widerstand vieler Generale die Truppen aus Syrien und Afghanistan heimholte. Mit Joe Biden ist die globalistische Weltpolizei wieder da.
Gleichzeitig wurde bekannt, daß die Biden-Regierung 5000 Nationalgardisten, die die Amtseinführung in Washington bewacht haben, bei Temperaturen knapp über Null in einem Parkhaus mit nur einer Toilette untergebracht hatte. Als Ex-Präsident Trump davon erfuhr, bot er allen Soldaten, die es brauchten, Unterkunft im Luxus-Hotel Trump International (700 $/Nacht) an. Viele Soldaten nahmen das Angebot dankbar an. Der republikanische Gouverneur von Florida befahl die sofortige Heimkehr der Nationalgardisten aus Florida: „Sie sind nicht Nancy Pelosis Vasallen.“ Dies alles habe ich von unseren Leitmedien nicht erfahren! Russia Today International (englisch) berichtet es mir, und damit bin ich bei einem Thema, das für uns alle von überragender Bedeutung sein sollte! „Der König ist tot“, titelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 24. Januar. Mit dem König ist Larry King gemeint, eine „globale Medienpersönlichkeit“ laut FAZ. Spanne und Gewicht von Larry Kings Karriere sei legendär. Und das stimmt. Auch alle unsere Medien haben seine Karriere gewürdigt. Er hat Interviews geführt und die Kunst der Befragung aus Radiozeiten ins Fernsehen gebracht, zu CNN – und dann während der letzten fünf Jahre zu Russia Today International. Diese Tatsache aber, dass er in einem russischen Sender weltweit präsent blieb, ist in keiner einzigen Würdigung unserer Medien erwähnt worden, die ich zu Gesicht bekam. They lie by omission, hörte ich im Fernsehen einen ehemaligen CNN-Mitarbeiter sagen, „sie lügen durch Auslassung“. Und das allerdings ist überaus ernst zu nehmen. Wenn sie es schon wagen, einem Weltstar fünf lange Arbeitsjahre aus dem Lebenslauf zu streichen, was blüht uns dann noch alles? Die skandalöse Auslassung bedeutet einen weiteren Tiefpunkt in der weltweiten Kampagne gegen Russland. Verglichen mit den aufkommenden Mächten Asiens, speziell mit China, ist USA eine niedergehende Macht. Seine internen Probleme hofft es zu lösen, indem es neue Ressourcen erobert. Eine gewaltige Beute wäre Russland. Dort wird eine Farbrevolution versucht wie in Venezuela. Der vom Westen installierte Guaido ist gescheitert, die EU erkennt ihn nicht mehr als Präsidenten an, nur als wichtigen Gesprächspartner. In Russland wird Navalnij als Umstürzler aufgebaut. Seine Person und seine Aktionen werden finanziert durch eine Stiftung, die seinen Namen trägt. Wer in die Stiftung einzahlt, dürfen wir vermuten, erfahren haben wir es nicht. Russland ist die Tür nach China. Kasachstan würde Zugang zu den Uiguren bieten, unter den Moslems wären gewiss Guaidos und Navalnijs zu finden, die keinen Anschluss an die Moderne suchen, im Gegenteil, sich im Steinzeit-Islam einmauern und dafür Unterstützung im Westen suchen. Fällt Russland unter westliche Kontrolle, so gerät China in Überlebensgefahr, es ist den USA militärisch weit unterlegen. Diese Situation war schon einmal gegeben, und Xi Jinping hat zum 70. Jahrestag des Waffengangs in Korea ausdrücklich daran erinnert. Damals rückten die US-Truppen über den vereinbarten 38. Breitengrad hinaus an die chinesische Grenze vor. Mao Tse Tung sicherte sich Stalins Unterstützung und wagte den Kampf. Die US-Truppen mussten sich auf die vereinbarte Linie zurückziehen. Xi Jinping erklärte zum Gedenken: China werde seine Verteidigungsfähigkeit niemals aufgeben, sondern sich behaupten „um jeden Preis, bei jedem Risiko.“ Notfalls gewiss wieder im Bündnis mit Russland – falls das Land sich dann noch selbst regiert.

Samstag, 23. Januar 2021

Lesehilfe

Lesehilfe In der Frankfurter Allgemeinen vom 20. Januar ist mir in einem Beitrag meines Kollegen Gerald Wagner eine Formulierung aufgefallen. Er bespricht den Bericht der Regierungskommission für Integration und fragt, ob es künftig eher um die normative Kaft des Faktischen gehen wird oder um die faktische Kraft des Normativen. Ich war beeindruckt und erinnerte mich an einen Satz aus dem Weltbestseller „Das denkende Herz“ von Etty Hillesum, der mir bis dahin allzu schwärmerisch erschienen war. Der Autorin erscheint ein Gedicht von Rilke ebenso präsent wie ein Kampfflugzeug – und das während des Holocaust, in dem sie selbst schließlich untergegangen ist. Sie kann nur die faktische Kraft des Normativen meinen! Solange wir ein Gedicht von Rilke verstehen, haben wir „Werte“, die uns heilig sind. Diese Normen bestimmen uns, Fakten zu schaffen. Es gibt sie, die faktische Kraft des Normativen! Wir lassen mit dieser Kraft nicht leichtfertig spielen, denn: „Mit identitätsstiftenden und religiösen Heiligtümern spielt man nicht.“ So steht es in einem Brief an die Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen, ebenfalls vom 20. Januar 2021, den Emel Zeynelabidin geschrieben hat. Freilich ist auch, wie Gerald Wagners Formulierung uns mahnt, die normative Kraft des Faktischen zu berücksichtigen. Fakten können uns in der Tat nötigen, unsere Normen zu überprüfen. „Das wirft die Frage auf, wie viel Realismus die Beschreibung sich leisten sollte, wenn sie das normativ Gewünschte nicht beschädigen will.“ Ein Riesenproblem, dem Politik sich oft stellen muss. Um auf Etty Hillesum zurückzukommen – Franklin Delano Roosevelt wusste, was ihr und so vielen Juden angetan wurde oder noch bevorstand. Deutschland musste besiegt werden. Doch er hatte sich gegen Politiker zu behaupten, die an George Washingtons Botschaft an die amerikanischen Bürger anknüpften, die USA dürften sich niemals in die Händel ewig zerstrittener Europäer hineinziehen lassen. So dauerte es bis zur Kriegserklärung Nazi-Deutschlands an die USA, ehe Roosevelt die umfangreichen Materialhilfen an die Sowjetunion durch den Kongreß bringen konnte. Sie ermöglichten es der Roten Armee, dreieinhalb Millionen deutsche Soldaten im Osten zu binden, während die Alliierten in der Normandie landeten. Sie kamen viel zu spät, um Etty Hillesum zu befreien. Sie lebt jetzt in unserer faktenschaffenden Erinnerung.

Sonntag, 3. Januar 2021

Drachensaat

Drachensaat Zur Ausbreitung des CoronaVirus hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung am gestrigen Sonnabend interessante Angaben gemacht. Schon ab Anfang Januar sei US-Präsident Trump in den täglichen Geheimdienstbriefings vor dem Virus gewarnt worden. Bereits in der ersten Januarwoche habe der Leiter der amerikanischen Seuchenschutzbehörde seinem chinesischen Amtskollegen Gao Fu Unterstützung angeboten, und am 8. Januar habe dieser „unter Tränen zugegeben“, dass die Situation in Wuhan bedrohlicher sei als offiziell dargestellt. Dass es weitere zwei Wochen dauerte, ehe China energische Gegenmaßnahmen ergriff, wird autoritären Reflexen in Peking zur Last gelegt. Dass auch die amerikanische Regierung den Ernst der Lage verkannte, sei Donald Trump vorzuwerfen. Ursächlich für die Ausbreitung des Covid19 sollen letztlich diese zwei Staatspräsidenten sein: Donald Trump und Xijnping. Zwei Autokraten mit Fehlreaktionen. Wie konnte es dazu kommen? Präsident Trump traute seinem eigenen Geheimdienst nicht, weil dieser immer wieder sogenannte Erkenntnisse an Medien wie die Washington Post durchstach, die offen (wie auch die New York Times und der Sender CNN) für eine Abwahl Trumps warben. Die demokratische Partei strebte einen Regimewechsel in Washington noch vor den Wahlen an, ein Amtsenthebungsverfahren war in Gang gesetzt. Trump wiederum wollte einen günstigen Abschluss der Verhandlungen über einen Handelsvertrag mit China, um seine Wiederwahl zu sichern. Bedroht musste auch Peking sich fühlen. Anarchisten sollten Hongkong dem Gesamtstaat entfremden und diesen schwächen. In den Opiumkriegen war es gelungen. Nun sollte Propaganda das Opium fürs Volk sein. In diesem Umfeld konnte Pekings Reaktion auf eine Katastrophenmeldung, die vom chinesischen Verantwortlichen bei der Seuchenschutzbehörde der USA „unter Tränen“ deponiert worden war, nur mit Argwohn reagieren. Der Bericht, aus dem ich zitiere, ist gezeichnet von Friederike Böge. Sie veröffentlicht beinahe täglich Berichte gegen China. Sie will den regime change in Hongkong. Der Pekinger Regierung hat sie in dem halben Jahr, seit ich die FAZ regelmäßig lese, noch nie anderes gewidmet als Schmähungen und herabwürdigende Unterstellungen. In der heutigen Sonntagsausgabe steht wieder eine ganzseitige Polemik gegen das Bemühen Chinas, über die Vereinten Nationen Einfluss zu gewinnen. Zitat als Kostprobe: „Dazu zählen auch Blauhelmmissionen, für die China mit 2500 Soldaten mehr Kräfte stellt als alle übrigen vier Vetomächte der Vereinten Nationen zusammen. In Südsudan stellt das Land nun erstmals einen stellvertretenden Kommandeur der dortigen Blauhelmtruppen.“