Die International New York Times meldete gestern am 18. Mai auf Seite 1, dass die ukrainische Regierung zugesagte Reformen nicht einhält. Das amtierende Kabinett Yatsenyuk wird anscheinend verdächtigt, 325 Millionen Dollar Staatsgelder veruntreut zu haben. Das Parlament hat eine Untersuchungskommission eingesetzt. Die Korruption werde nicht energisch bekämpft, heißt es. Das Land stehe vor dem Bankrott ("on the cliff of bankruptcy"). Victoria Nuland ("Fuck the EU") meldete gleichzeitig aus Kiew, die Ukraine sei auf einem guten Weg.
Heute höre ich, dass in Washington neue Hilfsgelder frei gegeben wurden.
Im zweiten Aufmacher der Seite eins meldet die International New York Times, dass bei der Eroberung von Ramadi ein gewaltiges Waffenlager in die Hände des Islamischen Staates gefallen ist. Es handelt sich vorwiegend um amerikanische Waffen, darunter Raketenwerfer und vollautomatische Maschinengewehre. Washington hat damit die irakische Armee beliefert. Aber diese Armee ist geflohen - wie auch zuvor immer wieder.
Über den Zustand der irakischen Armee hat der langjährige ARD-Korrespondent Armbruster einen Vortrag auf tele-Akademie gehalten. Er sagt, die Offiziere würden den Sold für Soldaten beziehen, die es gar nicht gibt, sog. Geister-Soldaten. Und den halben Sold ziehen die Offiziere von Soldaten ein, die als Gegenleistung zuhause bleiben dürfen. In diesem Zusammenhang ist es schwer verständlich, dass die USA weiterhin Waffen liefern.
Es sind noch weitere haarsträubende Tatsachen in dieser gestrigen Ausgabe der INYT genannt.
Wer Englisch kann, sollte die Ausgabe anfordern, es geht sicher auch online.
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