Mittwoch, 22. November 2023
(Un-)Glückliche Liebe
Liebesgeschichten können kein happy end haben, soll Hemingway irgendwo geäußert haben. Er begründet es damit, dass immer einer den anderen verlässt, der dann zurück bleibt. In seinen Romanen ist das so. Doch Maugham zum Beispiel verteidigt das happy end. Zwar habe es Gebildete zornig gestimmt, „has excited the scorn of the sophisticated", jedoch: Manches spreche für den Standpunkt einfacher Leute, die eine Heirat als befriedigenden Abschluss einer Erzählung von Liebe sehen. ("there is something to be said for the simple people who look upon marriage as a satisfactory conclusion to a work of fiction".
Das tun sie aus dem instinktiven Gefühl heraus, dass ein Mann und eine Frau durch ihre Vereinigung ihre biologische Funktion erfüllt haben... „Für die Natur ist jedes Paar nur ein Glied in einer Kette, und die einzige Bedeutung der Verbindung liegt darin, dass nun ein neues Kettenglied angefügt werden kann." (Zitiert aus Somerset Maughams "Ten Novels and their Authors, Jane Austen, Pride and Prejudice".
Dass man sich für die Geschichte der Vereinigung interessiere, wie es zur Liebe überhaupt kam, Hindernisse, Missverstehen, Eingeständnis, sei ganz natürlich - doch von da an gehe das Interesse auf das Paar über, das folgt, auf die nächste Generation also.
Die Generation, der meine Frau und ich angehören, hat Nazis und Verlogenheit in unserer Gesellschaft zurück gedrängt. Die Geschichte muss nun weiter erzählt werden. Es wird die Aufgabe derer sein, die nach uns kommen.
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