Sonntag, 7. Februar 2021
Merkt es jemand?
F*** the EU
Wochenlang habe ich auf meinem Schreibtisch einen Zettel hin und her geschoben, darauf eine kurze Notiz: Im Recht zu sein, sei eine wichtige Motivation im Kampf. Die Bemerkung hatte ich im Internet gefunden und gleich geahnt, dass sie wichtig werden könne. Aber weshalb? Jetzt ist es mir aufgegangen. In der kurzen Äußerung steckt die Erklärung für den wüsten Informationskrieg, der von unseren Leitmedien gegen uns Bürger geführt wird. Die Erklärung für die sich von Tag zu Tag verschärfende Propaganda – gegen uns gerichtet und nicht etwa, wie vorgegeben wird, gegen die Regierungen fremder Länder.
Konkret: Ich lebe zur Zeit in Duisburg am Rhein. Die gesamte Region um den Niederrhein ist aus der Wirtschaftsflaute herausgeführt worden, weil unser Innenhafen über die chinesische Neue Seidenstraße an den Weltmarkt angebunden wurde. Das erleben wir in Duisburg, in Gelsenkirchen, in Herne undsofort. Was es bei uns an Wohlstand gibt, nachdem die Konjunktur für Kohle und Stahl zusammenbrach, ist dieser chinesischen Politik zu verdanken, in Infrastruktur zu investieren und nicht in Krieg. Jeder kann das selbst nachprüfen. Und auch beeinflussen durch die Wahl von Politikern, die sich für gute Beziehungen zu China einsetzen. Es sind vor allem Sozialdemokraten, aber auch prominente Vertreter anderer Parteien.
Was mich betrifft, so beobachte ich nicht nur die Entwicklung unseres erdgrößten Binnenhafens, auch die Entwicklung des über Jahrzehnte vor sich hin darbenden und rostenden Seehafens Piräus habe ich verfolgt. Seit die Chinesen dort investieren, hat er sich zum zweitgrößten Seehafen Europas entwickelt. Auch das kann jeder selbst beobachten, der das Land der Griechen mit der Seele sucht.
Gleichwohl wird die Propaganda gegen die chinesische Staatsführung in USA mit einer Schärfe geführt, die mir den Atem stocken lässt. Die chinesische Führung begehe einen Genozid an den Uiguren, behauptet neuerdings nicht nur der übel beleumundete Pompeo, sondern auch sein Nachfolger im Amt des US-Außenministers.
Konkret: Als die Rote Armee das Nazi-KZ Maidanek befreite und die Massengräber öffnete – höhnten US-Medien, es sei kommunistische Propaganda. Die Bilder sind nicht verblasst, jeder kann sie sehen. Erst als amerikanische Truppen verlassene Konzentrationslager der Nazis besetzten, wurde deutlich, dass Franklin Delano Roosevelt recht gehabt hatte, als er sagte: Wir Deutschen müssten einen solchen Schlag erhalten, dass wir es in Generationen nicht vergessen. Tausende Leichen mussten mit Bulldozern bestattet werden. Bis dahin hatte niemand in USA geglaubt, so etwas könnten wir Deutsche jemals zulassen. Alle Schilderungen Entkommener waren als Propaganda abgetan worden.
An dieses Trauma, dieses Versagen angesehener Massenmedien wie New York Times und Washington Post, knüpft die antichinesische Propaganda schlau an. Diesmal müsse man glauben, was über systemische Vergewaltigungen uigurischer Frauen in Zwangslagern berichtet wird. Doch die Behauptungen sind als Propagandalügen leicht zu erkennen. Ein hochangesehener moslemischer Gelehrter der für Moslems maßgebenden Al Aqsa Moschee hat das Land der Uiguren mehrfach bereist und von vorbildlicher Führung seiner Glaubensgenossen in die Moderne gesprochen. Ist dieser Gelehrte jemals interviewt worden? Haben westliche Leitmedien auch nur seinen Namen genannt?
Propaganda begründet nicht, sie wiederholt. Das erleben wir jeden Tag. Jeden Tag!
Solange wir glauben, im Recht zu sein, werden wir akzeptieren, dass unsere Schutzmacht tatsächlich 800 Militärbasen auf dem Globus unterhalten muss, um sich selbst und uns alle vor den Chinesen zu beschützen. Wir werden bereit sein, uns mit Gut und Blut an Kriegen zu beteiligen, die länger dauern als beide Weltkriege zusammen, wie in Afghanistan. Wer bei der Zerstörung des Irak die Gefolgschaft verweigert hat, trägt üble Folgen bis heute. An welchen Einmischungen wollen wir uns künftig noch beteiligen, Syrien? Venezuela? Kuba? Belarus? Ukraine? Putin stürzen? Seinen Nachfolger haben wir bereits aufgebaut.
Am heutigen 7. Februar lese ich in der Sonntagsausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Angela Merkel solle mit den Worten, sie könne Nordstream2 nicht unterstützen, den Bezug von preiswerter Energie aus Russland stoppen. Das ist die Propagandaschlacht gegen uns Bürger, gegen unsere Industrie. Merkt jemand, wie wir vorgeführt werden? Die EU werde nicht begeistert sein, wenn Washington einen neuen Präsidenten der Ukraine ernenne, warnte vor dem Umsturz der damalige US-Botshafter in Kiew seine Regierung. Die Antwort von Victoria Newland steht im Netz zu lesen: „The EU, you know, fuck the EU. Jazenjuk is our man. We have invested 5 Billion dollars in him.“ Mrs. Newland ist soeben von Joe Biden mit der dritthöchsten Stelle im US-Außenministerium bedacht worden.
„Wie weiter mit Russland“, war heute im Presseclub der ARD das Thema. Und alle waren sich einig: Das Regime Putin müsse beendet werden, es sei korrupt, Russland befinde sich in der Hand einer kriminellen Kleptokratie. So wie in Süditalien, wo Staatsgelder in maroden Projekten verschwinden? So war es unter Jelzin in der demokratischen Zeit, Renten wurden nicht ausbezahlt, die Armee verkam, atomgetriebene U-Boote verrosteten.
40 Prozent der Russen haben ständige Angst vor einem Weltkrieg, hat eine Umfrage ergeben. Die Russen haben Angst vor uns, sie sehen ihr Land von der NATO eingekesselt, von unseren Leitmedien beschimpft und beleidigt. Vor wem haben wir Angst?
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