Beim letzten Presseclub der ARD vor der Bundestagswahl war davon die Rede, dass die Berichterstattung der Medien sich in einem Konsenskorridor bewegt.Der Begriff verdeutlicht, dass alle Mainstream-Medien in etwa das gleiche berichten. Anstatt Sachverhalte, Ereignisse usf. von allen Seiten zu beleuchten, repetieren sie den gerade gängigen Diskurs, den eh schon jeder kennt. Zum Abertausendsten Mal. Wenn alle zur Mitte drängen, wird an den Rändern Platz für Außenseiter. Das ist einmal DIE LINKE. Ihr wird vorgeworfen, dass sie auch Ex-SEDler in ihren Reihen duldet.
Der AfD wird nicht verziehen, dass sie Rechtsextreme mitnimmt.
Aber was sollen die Parteien denn sonst tun? Die Linke ist dazu da, Linksextreme einzubinden. Die AfD hat von der bundesweit nun mal nicht wählbaren CSU die Aufgabe geerbt, den rechten Rand zu integrieren.
Ich stelle bei mir selbst fest, dass die ständige Predigt für eine "konsensuale" Mitte mich trotzig und mürrisch stimmt. Von meinem Temperament her will ich Partei ergreifen für die Gemobten. Dazu fällt mir nun etwas ein, was mir den Zorn der Gutmenschen eintragen wird. Die sind schon mehrmals mit ihren verbalen Baseballschlägern auf mich losgegangen.
Als ich jung war, hat sich mir eingeprägt, dass aus Dänemark keine jüdischstämmigen Dänen von Adolf Eichmann "auf Transport" geschickt werden konnten. Seinen Befehl, alle Juden müssten sich durch den gelben Stern kenntlich machen, beantwortete die Königsfamilie damit, dass sie sich mit Judensternen zeigte. Eichmann gab auf. Dass mir das einfällt, wenn ich Denunziationen gegen AfD und Die Linke lese, höre, sehe - werden die Profis des Gutmenschentums mir nicht verzeihen.
Nicht, um mich zu schützen vor denen, deren blinden Furor ich verächtlich finde, möchte ich ein paar Worte über mich anfügen dürfen. Vor wenigen Wochen hat mir der Vorsitzende der Gewerkschaft ver’di zur 40jährigen Mitgliedschaft gratuliert und sich mit der Verleihung einer Ehrenadel bedankt.
Fast ebenso lange bin ich Sozialdemokrat und war im Allgäu Fraktionsvorsitzender der SPD im Gemeinderat.Politisiert worden bin ich durch die Studentenbewegung, bin also Alt-Linker.
Die historischen Ziele der Sozialdemokratie, die sich als Erbe der Arbeiterbewegung sowohl wie der Aufklärung versteht, teile ich und setze auf die wenigen Volksvertreter – auch anderer Parteien - , die diese Ziele nach wie vor vertreten. Sie unterstütze ich, so gut ich kann. Sicherung von Rohstoffen im Ausland und Verteilung der Beute im Inland kann nicht die Antwort der Sozialdemokratie oder des Humanismus sein.
Hinzufügen möchte ich auch, dass die Hinnahme bizarrer Sternchen-Durchgenderung unserer Sprache nicht meine Sache sein kann und wird. Ich bin Gründungsmitglied des Verbands deutscher Schriftsteller (VS) und habe unsere Sprache vor Verhunzung, wie sie der rotrotgrüne Senat in Berlin seit seinem Amtsantritt vorführt, zu bewahren.
Ich bemühe mich darum.
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