Die Frage ist falsch gestellt, liegt aber nahe. Den Vietnamkrieg haben die Demokraten angefangen und bis zum sehr bitteren Ende ohne Rücksicht auf Verluste geführt: Kennedy und Johnson. Das sind die amerikanischen "Linken". Beendet haben den Krieg die Republikaner unter Nixon, der auch die Beziehungen zu China normalisiert hat - ein Rechter. Bis heute sind denn auch sowohl in China wie in Russland die Republikaner weniger gefürchtet als die Demokraten, Trump weniger als Hillary Clinton.
Wieso ist die Frage dennoch falsch gestellt? Weil unsere Rettung, also die Rettung Europas, von den amerikanischen Realisten ausgehen könnte. Es gibt in der amerikanischen außenpolitischen Elite verschiedene "Schulen". Trumps Rede zur Außenpolitik Ende April ist von einem Vertreter der amerikanischen Realisten geschrieben worden.
Auch Nixon/Kissinger waren insofern Realisten, als sie unter dem Druck der öffentlichen Meinung in USA und weltweit erkennen mussten, dass die Politik der Bomben gescheitert war.
Realisten als rechtspopulistisch zu denunzieren, hilft niemand.
Wenn es dennoch geschieht, dann hat das Gründe. Das Kriegskartell diktiert den Mainspeech. Sowohl in USA wie bei uns. Ob eine verändernde Kraft wieder - wie in den 60er-Jahren - von der amerikanischen Jugend ausgehen wird, die sich um Bernie Sanders sammelt? Bisher schwappt noch nichts nach Deutschland herüber. Es gibt hier noch keinen Dutschke, keinen Krahl.
Und keinen Willy Brandt in meiner SPD.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen