Donnerstag, 31. Oktober 2024

Solzes Europa!

Das Pentagon macht sich Sorgen, weil nur Elon Musks SpaceX die Technik liefert, die das Pentagon braucht. Heute Spitzenmeldung auf der Titelseite der nytimes. Eure Sorgen und Elons Geld, kann ich da nur sagen. Aber mal ernster: Wie kommt es denn, dass Boeings Raumfahrtprogramm über Jahre Abermillionen Dollar verbrennen durfte, ohne zu liefern, und jetzt ausgestiegen ist, um alles Elon Musk zu übertragen - hä? Ja, und was ist eigentlich mit unserer ESA (European Space Agency), in die ist doch auch fleißig investiert worden. Erst neulich wurden staunenswerte Erfolge gemeldet. Die entsprechende Technnik dem Pentagon zu spendieren, ist keinem eingefallen? Was Brüssel betrifft, dort werden Musks Erfolge mit der barschen Ermahnung quittiert, entweder er unterwerfe sich den Regeln der Brüsseler, oder er werde mitsamt seinen überkandidelten Erfindungen für Euroland gesperrt. So, Musk, das ist ein Strafzettel, zahlbar bis...!

Freitag, 25. Oktober 2024

Fahndung

„Ganovenfresse“ Nachdem ich Westmedien entnommen hatte, dass zur Ermordung von Trump aufgefordert wird, fragte eine alte Freundin: „Wie hätten Sie, mm, denn es mit Hitler gehalten?“ Ich hatte es zunächst mit einem Scherz beantwortet, aber so alte Freundinnen verdienen eine seriöse Antwort: Als Hitler Reichskanzler wurde, war ich noch nicht geboren. 1939 beim Überfall auf Polen war ich erst einige Monate alt. Beim Überfall auf die Sowjet-Union war ich erst zwei Jahre alt. Als der Holocaust beschlossen und in Gang gesetzt wurde, war ich etwa vier Jahre alt. Wie hätte ich es als Vierjähriger wohl mit Hitler gehalten? Die Erwachsenen waren durch Dauerpropaganda siegestrunken gemacht, ich werde es übernommen haben. Fünfjährig war ich schon auf der Flucht vor der vorrückenden Roten Armee. Hitler hatte den Großvater zum Volkssturm eingezogen, wir hofften, er werde überleben und wir anderen auch. Als Hitlers Tod gemeldet wurde, war ich noch immer nur fünf Jahre alt. Wie hätte ich es mit Hitler gehalten? Gemeint ist aber wohl, wie hätte ich es mit Hitler gehalten, wenn ich gewusst hätte, was ich heute weiß? Als Fünfjähriger auch nicht anders als damals, nämlich auf Überleben bedacht. „Meine Schuld, meine Schuld, meine übergroße Schuld“. Und was folgt aus alledem? Propaganda kann tödlich sein, ich weiß es aus Erfahrung. Siegestrunkenheit ist riskant. Die Frage ist seltsam, aber ich nehme sie ernst. Ich versuche es. Meine so überaus geschätzte alte Freundin kennt die von mir genannten Daten. Was steckt hinter der Frage?! Wie ich es mit Hitler gehalten hätte, wäre ich erwachsen gewesen? Kommt wohl auf die Informationen an, die zur Verfügung standen. Russische Sender waren unzugänglich, wie jetzt aktuell für mich auch. BBC hören war bei Todesstrafe verboten, ist jetzt erlaubt. Französische Sender richteten sich an deutschen aus, tun sie auch jetzt. Alle unsere westeuropäischen Informationskanäle, soweit zugänglich, orientieren sich an US-Interessen und ihren Medien. Wird die Fotografie eines Mannes, der vielfach angeklagt, aber nicht rechtskräftig verurteilt ist, als Ganovenfresse bezeichnet, gepflegter formuliert als Fahndungsfoto, so stellt das eine Vorverurteilung dar. Vorverurteilungen sind interessengeleitet. Um wessen Interessen geht es? Um die von Hitler nur, wenn er als Untoter behandelt wird. Aus Lateinamerika stammt der Voodooismus, der Menschen den Tod wünscht und verspricht, dass sie dann auch sterben und nicht stets in veränderter menschlicher Gestalt wiederkehren, wie dieser Hitler. Viele westlichen Medien hängen diesem Voodooglauben an. Wer als Wiedergeburt Hitlers gezeichnet ist, dem droht körperlicher oder bürgerlicher Tod. Die seltsamsten Analogien werden gefunden. Hitler hat Kriege geführt, Trump will Kriege beenden. Hitler wollte Arbeitssklaven aus den Slawen machen, Trump heiratete eine Slowenin. Auch andere angebliche Widergänger des Untoten treten nicht für Kriege ein, sondern für Frieden. Wem schadet Frieden? Seinem Dritten Reich, sagte Hitler. Er hatte recht, sowie er seine Kriegstüchtigkeit verloren hatte, war er am Ende. War er am Ende? Oder haben wir ihn so nötig, dass wir ihn einfach nicht sterben lassen dürfen? Ist das so?

Freitag, 18. Oktober 2024

Vier in Berlin

Vier an der Tankstelle Die vier Regierungschefs, die sich in Berlin treffen, um Selbstvertrauen zu tanken, haben in ihrem eigenen Land wenig Zustimmung. Das gilt für Biden, Scholz, Macron, Starmer gleichermaßen. Um mehr Zustimmung ihrer Wähler zu erreichen, erklären sie sich geeint gegen einen äußeren Gegner. Dieser wird als lebensgefährlich und grausam dargestellt. Das ist in der Politik oft versucht worden. Wir Deutschen haben uns mehrmals von diesem Narrativ überzeugen lassen, Franzosen sind weniger anfällig dafür. Deutsche haben in zwei Kriegen versucht, Landnahmen im Osten durchzusetzen. Dort vermuteten ihre Eliten üppige Ressourcen und geringen Widerstand. Die Ukraine bietet viel Bodenfläche, wichtige Rohstoffe und interessante Fronten für weitere Landnahmen. Das hat sich nicht geändert. Parolen wie „Nie wieder Krieg von deutschem Boden“ sind bedeutungslos, sie sind von der Realität längst überholt worden. Deutschland ist zu klein, um in Gefahr zu bestehen. Es musste expandieren und wollte um sich ein geeintes Westeuropa schaffen. Dieses Schicksal verbindet unser Land mit der Situation Japans, das im indopazifischen Raum verbündete Staaten um sich schart. Beider Bündnisse glauben sich verwundbar und wissen sich uneins, daher suchen sie die Festigung ihrer Allianz mit den USA. Seit deren Staatschef sich als zu schwach für eine erneute Kandidatur zur Präsidentschaft erwiesen hat, werden Landnahmen in Europa (Ukraine) und im pazifischen Raum (Taiwan) als zwingend (alternativlos) dargestellt. Sie sind als Rückversicherung gedacht, falls die USA auf sich selbst zurückfallen würden (MAGA). Soziale Medien, die sich den Landnahmen widersetzen, sind als Lügenmedien gekennzeichnet; ihre Meidung wird dringend empfohlen, ihr Verbot gefordert.

Donnerstag, 17. Oktober 2024

Goethe gefunden

Fand gestern im öffentlichen Bücherschrank "Goethe erzählt sein Leben". Tadelloser Zustand. Darin ein Zeitungsausschnitt "Zu seinem 125. Todestage am 22. März 1957". Eines der letzten Zeugnisse des großen Kollegen wird angemerkt: "Die Welt, so ausgedehnt sie auch sei, ist immer nur ein erweitertes Vaterland." Ich war erschüttert. Wie wichtig wäre es, wurde mir wieder einmal klar, unser Vaterland Welt zu erhalten. Relevante politische und mediale Mehrheiten scheinen darauf keinen Wert mehr zu legen. Den CDU-Chef hörte ich im Bundestag Raketenangriffe auf die Russische Föderation fordern. Es sei gerechtfertigt. Aber für gerechtfertigt wurden uns viele Kriege dargestellt: gegen Vietnam, Irak, Syrien, Afghanistan. Zuvor die Kriege gegen Sowjet-Russland. Mir haben diese Kriege, ich erinnere mich besonders an den von 1941-1945, keinen Vorteil gebracht. Ich habe an günstigen Erlebnissen weniger im Kopf als an ungünstigen, wenn ich an Krieg, Flucht und Nachkriegszeit denke. Nun, viele auch fb Freunde, beziehen aus exakt der nämlichen Zeit mehr günstige als ungünstige Erinnerungen. Gegen Krieg ganz allgemein ist freilich jeder Mensch schon aus Gründen zivilen Anstands. Doch wenn die jeweils angesagte militärische Intervention gerechtfertigt wäre, muss Krieg halt leider sein, heißt es. Sei uns aufgezwungen, glaubt dann jeder, der üble Folgen nicht tragen muss. Die verbreiteten Narrative wirken stets überzeugend.