Sonntag, 9. April 2023
Ostern heißt uns hoffen
Was wir als Stimmung wahrnehmen.
Wir sprechen hier in Duisburg mit Arbeitern, Angestellten, kleinen und mittleren Selbständigen. Sie alle sagen, dass sie keine Nachrichten, ob in gedruckter oder gesendeter Form, in Radio oder Fernsehen oder in Zeitungen, mehr zur Kenntnis nehmen.
Der allgemeine Eindruck ist, wir werden von den Medien belogen, von den Politikern verraten, von der Großwirtschaft übervorteilt. Und die Schlussfolgerung bei allen: Wir gehen zu jeder Wahl, damit niemand hinterher behaupten kann, man wolle gar nicht wählen.
Da wir aber die Erfahrung gemacht haben, dass unsere Wahl keinerlei Folgen haben wird und haben kann, solange es keine wirkungsmächtige Opposition zur Generallinie aller Parteien gibt, die auf dem Wahlzettel angeboten werden, machen wir unser Kreuz dort, wo unsere Stimme als Protestwahl erkennbar ist.
Berücksichtigung unserer noch so berechtigten Wünsche können wir nicht erwarten.
Wir können uns nur noch als Opfer von Umständen begreifen, die unserer Beeinflussung entzogen worden sind.
Als beispielhaft empfand ich meine eigene spontane Reaktion auf den Kommentar unseres Wirtschaftsministers zum Betrieb der ukrainischen AKW. Ich schrieb einer Freundin ungefähr: „Auch wenn er nicht an Gott glaubt und meint, die Folgen seiner Äußerung vor niemandem verantworten zu müssen – es gibt ein Weltgericht. Die Weltgeschichte ist das Weltgericht. Vor diesem Gericht wird er sich zu verantworten haben – außer es gelingt unseren führenden Kräften, die Weltgeschichte zu beenden. Da sei Gott vor!“
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