Samstag, 3. Oktober 2020
Wer sich fügen muss
Beim Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 dürfen wir dem deutschen Generalstab die üblichen strategischen Überlegungen unterstellen. Dokumentiert sind diese: Sobald die Sowjetunion unter deutscher Kontrolle ist, kann England von dort keine Unterstützung mehr erwarten. England allein aber kann unserer Militärmacht nicht standhalten. Sobald die Insel als nicht versenkbarer Flugzeugträger erobert ist, können wir den gesamten Atlantik kontrollieren, die USA bedrohen und seine Häfen an der Ostküste besetzen. Damit wären die Kraftquellen der USA blockiert und sogar in unserer Hand. Der deutschen Herrschaft über den Raum zwischen Ural und Atlantik könnte niemand sich widersetzen. – Das alles ist als Plan tatsächlich erwogen, durchgerechnet und vorbereitet worden.
Achtzig Jahre danach drängt sich auf: China wäre im Falle eines militärischen Angriffs der US-Kräfte so gravierend unterlegen, dass es ohne strategische Partnerschaft mit Russland und dessen nuklearem Potential wehrlos unter westliche Kontrolle fiele. Russlands Nuklearmacht muss daher ausgeschaltet werden, bevor China besiegt werden kann. Daraus folgt, dass wir in Russland eine von uns kontrollierte Regierung an die Macht bringen müssen. Wir setzen die NATO auf postsowjetische Räume an und sichern uns die Kontrolle zunächst über die Ukraine und Belarus. Gleichzeitig bereiten wir die Öffentlichkeit propagandistisch auf die Invasion vor, die notwendig werden könnte und für die wir seit Jahren Streitkräfte aufstellen. Sobald Russland uns gehört, dürfen wir China als isoliert betrachten. Der unipolaren Weltherrschaft steht nichts mehr im Wege. Europas Staaten, ob vereint oder vereinzelt, werden sich fügen - müssen.
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