Dienstag, 12. Dezember 2023

Wunsch und Wirklichkeit

In der letzten schweizer Wochenzeitschrift Weltwoche lese ich noch einmal, zum Vergleich mit unseren deutschen Medien, das Interview mit Jacques Baud. Er war schweizer Nachrichtenoffizier und Uno-Friedensmissionar. Seine Antworten in Kürzestauszügen: "Ich habe den Eindruck, dass dieser Krieg auch ein Krieg der USA gegen Europa ist...Übrigens haben amerikanische Politiker gesagt, dass der Krieg in der Ukaine ein billiges Mittel sei, um Russland zu bekämpfen, ohne dass wir das Leben unserer eigenen Soldaten gefährden... Auserdem veröffentlichte im März 2019 die amerikanische Rand Corporation auf 300 Seiten eine detaillierte Strategie für das Pentagon, wo alles, was man heute sieht, schon beschrieben war... Ich habe keine Kristallkugel. Aber ich glaube, dass der Westen das Problem hat, sich aus der Krise zu winden, ohne das Gesicht zu verlieren. Das ist die Quadratur des Kreises. Verfolgt man den Machtkampf, der sich jetzt in der Ukraine abspielt, könnte es sein, dass der für Moskau prognostizierte Regimewechsel jetzt in Kiew stattfindet... Ich hoffe, dass wir zur Vernunft zurückkehren und nicht einfach nur in Gewalt denken." Insgesamt sieht er ein unbegreifliches Wunschdenken bei westlichen Geheimdiensten und Medien und Militärs. "Der grösste Fehler, den man im Krieg machen kann, ist, seinen Feind zu unterschätzen... Es geht um die Beurteilung der Lage. Es geht nicht um unsere eigene Meinung... Von einem Regimewechsel in Moskau war die Rede, von einer Niederlage Russlands. Das ist nicht passsiert. Putins Popularistät ist ungefähr gleich, sogar ein bisschen gestiegen. Wirtschaft hat sich verstärkt, aus das Wachstum. Im Gegensatz zu Europa. Im Grunde genommen geht es Russland heute besser als vor einem Jahr." Die Weltwoche müsste die ganze Woche noch erhältlich sein. Eine überaus lesenswerte Ausgabe! Die genannten fakten sind das genaue Gegenteil dessen, was man uns erzählt.

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