Ich
würde gerne einmal zusammenschreiben, weshalb ich Donald Trump bekämpfen soll -
und das, obgleich ich keinerlei Einfluss auf die Präsidentenwahlen in USA
nehmen kann.
Sicher ist Trump vorzuwerfen, dass er noch keinen Krieg geführt hat. Da
war Obama doch ein anderer Kerl, er führte Krieg in sieben Staaten. Speziell in
Afghanistan zeigte er den Terroristen, wo der Hammer hängt, und steigerte die
Truppenzahl auf 50 000 (der surge!). Hat zwar nicht geklappt, aber jedenfalls,
die Geste war eindrucksvoll!
Dann seine Administration. Die Außenministerin lachte hell auf, als sie
den Lynchmord an Gadafi erwähnte. Falls man sie zur Präsidentin wähle,
versprach sie die Zerstörung der syrischen Infrastruktur, um Assad zu
demonstrieren, wem er zu parieren habe, jedenfalls nicht dem Russki. Trump
hingegen schickte nur ein einziges Mal Cruise Missiles – und es gab nicht mal Tote,
nur Trümmer.
Dann diese abwegige Neigung Trumps, Russland als Partner sehen zu wollen!
War er mit Putin im Bett?, die Frage ist in USA gestellt worden, von
stand-up-comedieans, man macht ja mal einen Scherz.
Und die Frauenfeindlichkeit! Trump hat vor dreißig Jahren in privatem
Kreis erklärt, dass Macht sexy mache. Das hat zwar auch schon Henry Kissinger
gesagt, aber er hat sich auch sonst als ganzer Kerl erwiesen: Chile, Irak! Allende,
Saddam!
Trump hingegen will raus aus Afghanistan, aus Syrien, womöglich aus dem
Irak: ein Trauerspiel. Es begünstigt den chinesischen Diktator. Obama hatte es besser
gewusst und einen pivot to china angekündigt. Es wurde nichts draus, aber das
war noch etwas!
Weit ist es seither gekommen mit dem land of the brave and the home of
the free. Man mag gar nicht mehr fortfahren und die übelste Schote am liebsten
vergessen: Trumps Homophobie - arglistig versteckt hinter der musikalischen Untermalung
seiner Versammlungen: Drei Nummern von Elton John zur Einstimmung! Einstimmung?
Irreführung! Aber das schafft er nicht. Er schafft es nicht. Meine Stimme
bekommt er nicht im November! Selbst wenn ich einen zweiten Pass in der
Schublade hätte, der mir die Bürgerrechte auch in USA garantiert, würde ich Trump
nicht wählen!
Als Literat bin ich ein Mann des Wortes, und Trumps Sprache ist so
gewöhnlich, dass die Menschen in den fly-over-states ihn verstehen: populistisch
drückt er sich aus. Das ist mein Duktus nicht!
Ich liebe das gepflegte Englisch, in dem Hilary Clinton formulierte, die
Menschen im Mittleren Westen steckten im basket of deplorables fest und könnten
im Wahlkampf übergangen werden.
Anstatt nun naiv zu vermuten, dass die Deplorablen das übel nehmen
konnten, neigen wir zu der Auffassung, dass Trumps Schmusebär Putin den
Wahlverlust der Kandidatin verursacht haben muss. Es geht hier um
Wahrscheinlichkeiten! Hilary hatte 1,2 Milliarden Dollar für ihren Wahlkampf
ausgegeben, da konnte sie gar nicht verlieren! Wir verstehen es nicht oder nur
im Zusammenhang mit dem Einfluss des Kreml und seiner Trolls.
„You are my sunshine, My only sunshine,
you make me happy, when skies are grey!“ So die Staatshymne ihres heimischen Arkansas. MAN
HAT UNS UNSEREN SONNENSCHEIN WEGGENOMMEN! Ach was: gestohlen!
Eine vergleichbare Furchtbarkeit erleben wir im aktuellen Wahlkampf. Donald
Trump hat Gewaltexzesse am Rand von Demonstrationen der Antifa zur Last gelegt
und angekündigt, er werde sie auf die Liste der Terrororganisationen setzen
lassen.
Wie man mit den Aktivisten der Antifa richtiger umgeht, hat ein Spitzenmnn
meiner Partei, Olaf Scholz, vorbildlich demonstriert. In Hamburg beim
G20-Gipfel brannten Arbeiterautos und Arbeiterwohnungen, Polizisten landeten im
Krankenhaus. Von den Tätern ist keiner
bestraft worden. Die Opfer halfen sich selbst. So macht man das Mister Trump,
du wiedergeborener Dschingis Khan!
Olaf Scholz hat zu mäßigen gewusst. Und du, Trump, schickst Militär! Pfui,
pfui und nochmals pfui.